Schröpfen löst Blockaden – die Schröpftherapie kurz erklärt

Schröpfen löst Blockaden – die Schröpftherapie kurz erklärt

Praktisch alle lieben sie – die Schröpftherapie! Sie bewegt, sie entlastet, lässt fliessen und nimmt Anspannung und Druck aus unserem Körper. Wird sie zum ersten Mal angewendet, fühlt sie sich oft etwas speziell und ungewohnt an, doch schnell merkt man, wie gut das Schröpfen tut und wie stark entspannend es wirkt.

Schröpfen ist eine Behandlungsmethode, die aus vielen Kulturen und Medizinsystemen bekannt ist. In der Traditionellen Chinesischen Medizin ist Schröpfen eine häufig angewandte Methode und heisst Bá Guàn; Bá steht für Saugen und Guàn für Gefäss.

Ein zentraler Punkt in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ist, dass Schmerzen und Blockaden dadurch entstehen, dass die Lebensenergie ‚Qi‘ nicht frei fließen kann oder das Gleichgewicht der Körperflüssigkeiten gestört ist. Durch die Schröpftherapie wird der Körper angeregt, die vorhandenen Blockaden zu lösen und einen freien Fluss der Lebensenergie wiederherzustellen.

Schröpfen funktioniert so, dass mittels Feuer ein Vakuum in Schröpfgläsern erzeugt wird und die Gläser danach auf die Haut aufgesetzt werden. Durch die Saugwirkung im Gewebe wird die lokale Durchblutung und die der inneren Organe angeregt, die mit den behandelten Hautsegmenten reflektorisch verbunden sind. Schröpfen regt zudem den Stoffwechsel an und aktiviert das Immunsystem. Es beseitigt tiefe Muskelverspannungen und Verhärtungen im Gewebe und wird zur Schmerzlinderung angewendet.

Durch die durchblutungsfördernde Wirkung wird es bei Durchblutungsstörungen, Müdigkeit und Schwächezuständen angewendet.
Bei Schmerzpatienten wirkt Schröpfen regulierend auf Nerven und Entzündungen ein. Es kommt daher bei verschiedenen Schmerzzuständen zum Einsatz wie akuten und chronischen Schmerzen, Kopfschmerzen und Migräne, Muskelverspannungen und Rückenschmerzen.
Häufig empfiehlt es sich bei Patienten mit psychosomatischen Problemen, Stresserkrankungen oder Depressionen.

Wie funktioniert Akupunktur?

Wie funktioniert Akupunktur?

Vielen ist Akupunktur ein Begriff, doch Akupunktur ist nur eine der fünf Methoden der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Die Kräuterheilkunde der TCM (auch Arzneimitteltherapie genannt), Tuina (Manualtherapie der TCM), die Diätetik (Ernährungslehre) der TCM und Qi Gong gehören ebenso dazu; zusammen machen sie das Medizinsystem der TCM aus.

Akupunktur ist die Methode aus der TCM, die im Westen am bekanntesten ist. Traditionell wird unter Akupunktur die Regulierung des Energie-Flusses im Leitbahnsystem, den Meridianen verstanden. Die Meridiane durchziehen unseren Körper wie ein Netzwerk. Sie verlaufen von der Körperoberfläche in die Tiefe und verbinden sich mit unseren Organen. Auf der Haut treten die Meridiane an Akupunkturpunkten an die Körperoberfläche. Es gibt eine Vielzahl an Meridianen: Die 12 Hauptmeridiane, 8 Ausserordentliche Meridiane und diverse Innere Meridiane. Der einzelne Meridian dient als Verbindung zwischen dem Akupunkturpunkt und einem inneren Organ oder einer anderen Funktionseinheit im Körper. Durch das Akupunktieren eines Akupunkturpunktes kann über den verbundenen Meridian ein bestimmtes Organ stimuliert und Organfunktionen beeinflusst werden.

Jeder Akupunkturpunkt hat seine eigene Wirkung. Er wird entsprechend der Diagnose der TCM gewählt, die die TCM-Fachperson zu Beginn einer Sitzung oder in der Erstanamnese eruiert. So hat zum Beispiel der Akupunkturpunkt Lunge 7 – der mit chinesischen Namen LIE QUE heisst und am inneren Handgelenk liegt – eine regulierende Wirkung auf den Lungen-Funktionskreis. Er wird bei Erkältungskrankheiten und Infekten eingesetzt. In der diagnostischen Fachsprache (was soviel bedeutet wie nach der Diagnose nach TCM) spricht man dann von einer Obstuktion (Verlegung) im Lungenfunktionskreis durch beispielsweise Lungen-Wind-Kälte.Der Akupunkturpunkt Lunge 7 hat in diesem Fall die Funktion Schnupfen, leichten Husten oder beginnende Halsschmerzen zu lidern.
Je nach Auswahl eines Akupunkturpunktes, erzielt die Behandlung eine andere Wirkung.
In einer Behandlung werden mehrere Akupunkturpunkte zusammen genadelt, die entsprechend der vorgängigen TCM-Diagnose ausgewählt wurden.

Akupunktur wird bei einer Vielzahl von verschiedenen Beschwerden eingesetzt. Hier alle aufzuzählen wäre endlos. Würd e man sich auf die wohl wichtigsten Bereiche von Beschwerden beschränken, könnte dies folgendermassen aussehen: Akupunktur kann eingesetzt werden bei Schmerzen aller Art, Problemen am Bewegungsapparat, nach Unfällen, bei Verdauungsproblemen, Stoffwechselstörungen, Unruhezuständen, Schlafstörungen, Schwächezuständen, gynäkologischen Leiden, stress- oder psychosomatisch bedingten Beschwerden, begleitend zur Schulmedizin in der Krebstherapie, in der Schwangerschaft und nach der Geburt.

Akupunktiert wird mit sterilen Einweg – Akupunkturnadeln. Sie sind haarfein und werden nach Gebrauch fachgerecht entsorgt. Oftmals ist der Einstich der Nadel kurz spürbar. Den meisten Patienten bereitet dies kein Problem. In der Regel ist es eher die Vorstellung, dass man mit einer Nadeln in das Gewebe sticht, die Probleme bereitet und nicht das Nadeln selbst. Oft höre ich auch, dass es eigentlich gar nicht so schlimm sei. Wer einmal eine erste Sitzung erlebt hat und den Ablauf kennt, verliert meist die vorgängigen Bedenken.

TCM rund um die Schwangerschaft und Geburt

TCM rund um die Schwangerschaft und Geburt

Die Behandlungsansätze in der Schwangerschaft sind zahlreich; ob ganz klassisch zur Geburtsvorbereitung gegen Ende der Schwangerschaft, während der Schwangerschaft selbst bei typischen Schwangerschaftsbeschwerden oder auch bei Kinderwunsch.

Eine geburtsvorbereitende Akupunktur wird meist in der 36. Schwangerschafts-Woche begonnen, erfolgt wöchentlich und dauert bis zur Geburt. Sie hat zum Ziel, die werdende Mutter auf die Geburt vorzubereiten und die Geburt zu erleichtern. Gerade auch gegen Ende Schwangerschaft fühlt sich Vieles beschwerlich an für die werdende Mutter; ein erholsamer Schlaf, Rückenschmerzen, Aufstossen oder auch schwere Beine belasten im Alltag. Oft kann da Akupunktur Linderung bringen und die verbleibende Zeit bis zur Geburt angenehmer erlebbar werden lassen.
Akupunktiert werden allgemeine Punkte, die förderlich sind für die bevorstehende Geburt und individuelle Akupunkturpunkte, die dem aktuellen Zustand der Frau entsprechen.
Viele Hebammen empfehlen mittlerweile eine Geburtsvorbereitung mit Akupunktur.

Eine Behandlung mit TCM kann auch schon vorher, während der frühen oder späteren Schwangerschaft begonnen werden. Oft behandle ich Frauen mit typischen Schwangerschaftsbeschwerden. Dies können im ersten Trimester Übelkeit und Müdigkeit oder auch Schlafprobleme sein. Bei fortgeschrittener Schwangerschaft sind es oft Rückenschmerzen, Verdauungsprobleme und Aufstossen oder schwere Beine, die die werdende Mutter belasten. Auch Schwangerschaftshämorrhoiden, Bluthochdruck in der Schwangerschaft und Schwangerschaftsödeme sind mit TCM behandelbar.

Bei sich wiederholenden Aborten kann eine Kräutertherapie hilfreich sein. Mögliche Ursachen können ein energetischer Mangel an den Substanzen des Qi, Blut, Yin oder Yang sein. Oder es ist eine vorhandene Blockade oder Hitze-Akkumulation, die zu Fehlgeburten führt. Meist empfehle ich in diesen Fällen eine längere Aufbauphase mit der Kräutertherapie.
Aborte sind auch psychisch sehr belastend für ein Paar. Mit den Werkzeugen der TCM und der ausgleichenden Wirkung kann die Frau oder das Paar in dieser Lebenssituation hilfreich unterstützt werden.

Oft werde ich auch angefragt von Frauen oder Paaren mit Kinderwunsch. Die Chinesische Medizin sieht in den Substanzen des Qi, des Blutes, des Yang oder auch des Yin, die geschwächt sind, Zustände, die die Fertilität beeinflussen können. Es können auch vorhandene Blockaden sein, die eine Schwangerschaft verunmöglichen und sich auch oft schon vor dem Kinderwunsch in gestörten Menstruationszyklen zeigen. Dann gilt es diese zu lösen und auszugleichen.
Es braucht einige Monate Zeit und Geduld, um Substanzen, die geschwächt sind, mit der Chinesischen Kräutertherapie wieder aufzubauen oder auch weibliche oder männliche Zyklen wieder ins Lot zu bringen. Das Wunder des Lebens lässt ich aber auch mit TCM nicht vollständig kontrollieren. Manchmal ist es einfach so, dass das Leben bestimmt, was es für uns bereithält.

Schmerzen aus Sicht der Chinesischen Medizin

Schmerzen aus Sicht der Chinesischen Medizin

‘Wenn es fliesst, schmerzt es nicht, wenn es schmerzt, fliesst es nicht.’

Dies ist ein viel zitierter Satz aus der Chinesischen Medizin und beschreibt einen wesentlichen Grundsatz in Zusammenhang mit Schmerzen. Dies gilt für die riesige Bandbreite von Schmerzzuständen; sowohl für akute, wie auch chronische Schmerzen. Nach Ansicht der TCM sind Schmerzen und Blockaden eng miteinander verbunden. Schmerz hat immer mit einer Blockade es Qi- und Blut-Flusses zu tun und damit mit einer lokal gestörten Verteilung der Körpersubstanzen.

Damit wird auch verständlich, warum nicht nur chronischer Schmerz, sondern auch akuter Schmerz mit Chinesischer Medizin behandelt werden kann. Viele denken nur in Zusammenhang mit chronischen Schmerzzuständen an eine Behandlung mit TCM. Dem ist nicht so. Je früher behandelt wird, desto besser! Dies gilt gerade nach Unfällen oder auch Operationen. Das Prinzip des Nichtstuns und Wartens bei der Behandlung von akuten Verletzungen gibt es in der TCM nicht. Man beginnt möglichst rasch zu behandeln und fährt kontinuierlich fort, bis es besser oder gut ist. Je früher mit der Behandlung begonnen wird (im akuten Stadium), je rascher kann eine Heilung erfolgen und je kleiner ist die Wahrscheinlichkeit, dass die vorhandene Blockade weitere Schäden und Ungleichgewichte nach sich zieht.

Wird die Behandlung zudem zu Beginn in sehr kurzen Abständen wiederholt, kann dies die Heilungsprozesse stark beschleunigen. Dies ist ein wichtiger Grundsatz in der Trauma Medizin der TCM.

Langandauernde Schmerzen, die sich zu chronischen Schmerzen entwickeln, haben oft weitere Ungleichgewichte zur Folge. Im Erstgespräch wird das sichtbar und wenn nötig, weitere Therapiemassnahmen vorgeschlagen. Dazu werden oft Kräuter-Rezepturen eingesetzt, die die inneren Dysbalancen ausgleichen und damit die Folgeerscheinungen des chronischen Schmerzes behandeln.

Die Art des Schmerzes – dumpf, stechend, krampfartig, pulsierend, brennend, einseitig – und auch deren Verlauf – schleichend oder plötzlich auftretend – und schlussendlich der Umstand, was den Schmerz bessert oder verschlechtert – Ruhe oder Bewegung, Druck oder Entlastung, Wärme oder Kälte? Das sind alles Indikationen, die einen Rückschluss zulassen auf weitere Ursachen, die in Zusammenhang mit der Schmerzursache stehen. Besonders bei chronischen Schmerzen sind dies wichtige Faktoren. Sie können aussagen, ob die Schmerzursache in Zusammenhang mit einer sogenannten Fülle oder Leere stehen. Ob sie durch Kältezustände oder Hitze im Körper bedingt sind.

Die Lokalisation des Schmerzes, also der Ort, an dem der Schmerz im Körper auftritt, kann darauf hinweisen, welche Meridiane und Organsysteme betroffen sind. So kann ein Schmerzzustand im Verlauf des betroffenen Meridians behandelt werden, der nicht an der Schmerzstelle selbst liegt, sondern davon entfernt, doch über die Meridian-Verbindung Einfluss darauf nehmen kann.

Akupunktur ist die Hauptmethode, wenn es um Schmerzen geht. Doch auch die Schröpftherapie ist sehr effektiv. Weil sie Blockaden im Körper wirkungsvoll lösen kann, hilft sie bei Schmerzzuständen sehr gut.

Schmerz ist nicht messbar, sondern kann von uns nur empfunden werden. Wir brauchen dazu unsere Sinne, unsere Wahrnehmung. In der TCM spricht man von Geist, dem ‘Shen’. Der Geist hat seinen Sitz im Herzen. Freude und Begeisterung sind Ausdruck eines gesundes Shens. Langandauernde Schmerzen laugen uns aus, haben Einfluss auf unseren Shen und schwächen ihn. Das kann zu depressiven Verstimmungen und fehlender Lebensfreude führen.

Manche Schmerz-Arten sind schwierig zu behandeln, besonders dann, wenn Ursache und Symptom nicht an demselben Ort liegen, der Schmerzort nicht zwingend die Schmerzursache ist und körperliche Schmerzen auf der seelischen Ebene ihren Ursprung haben. Doch auch diese Schmerzen können heilen. Oft braucht es viel Kraft und Mut sie anzuschauen. Und manchmal gelingt es auch, sie hinter sich zu lassen.

 

 

Long Covid oder Chronisches Erschöpfungs-Syndrom (CFS) in der TCM

Long Covid oder Chronisches Erschöpfungs-Syndrom (CFS) in der TCM

Erschöpfungszustände, Müdigkeit. Kopfschmerzen und Muskelschmerzen. Mühe beim Atmen, schnell ausser Atem sein, ein Engegefühl oder Schmerzen in der Brust. Schwierigkeiten sich zu konzentrieren oder Gedächtnisprobleme. Rauer Hals oder Klossgefühl im Hals. Verdauungsprobleme oder Schlafschwierigkeiten. Das sind oftmals die gängigsten Beschwerden, die in Form von Long Covid auftreten. Sie sind unabhängig davon, wie schwer ein Covid-Verlauf war. Sie ähneln dem Chronischen Erschöpfungs-Syndrom (CFS). Und beide Krankheiten schränken die Lebensqualität stark ein, verlaufen chronisch und sind in der Behandlung oft langwierig in der Behandlung.

Die Chinesische Medizin sieht bei Long Covid meist ein Mangel im Lungenkreislauf, der durch das Virus hervorgerufen wurde. Dieser kann sich weiter entwickeln und zu zusätzliche Funktionskreise beeinflussen und da entsprechende Symptome verursachen. Oder es können auch sogenannte Rest-Pathogene vorhanden sein, die zu den Beschwerden führen. Manchmal ist es auch so, dass Covid ein System-Komplex verstärkt hat, der bereits vor der Infektion bestanden hat und nun zusammen mit der Virusinfektion zu den entsprechenden Long Covid-Symptomen führt.

Das Chronische Erschöpfungs-Syndrom oder Chronic Fatique-Syndrom (CFS) ist ein genereller Erschöfungszustand der sich körperlich, geistig und emotional zeigt. Es kann zusätzlich zu schweren Krankheiten auftreten.
Die Ursachen sind nicht bekannt. Oft wird es in Zusammenhang gebracht mit vorgängigen Infekten oder voraus gegangener körperlicher und seelischer Belastung.

Auch wenn Patienten mit Long Covid oder CFS oft Ähnlichkeiten haben in ihren Beschwerden, werden die genauen Beschwerde-Bilder präzise unterschieden und individuell behandelt. Die Verschreibung von Arzneimittel-Rezepturen, die nebst der Akupunktur meistens als Therapie angewendet werden, sind individuell auf den Patienten abgestimmt; sie unterscheiden sich immer voneinander und sind nie dieselben.

Mit der Arzneimittel-Therapie der TCM steht uns ein potentes Instrument zur Verfügung, das gerade bei tiefen, inneren Krankheiten sehr wertvoll sein kann. In vielen Fällen wirken die Kräuter-Rezepturen zusammen mit Akupunktur gut und kleine Veränderungen sind schon in recht kurzer Zeit möglich. Doch auch hier – bei der Therapie von Long Covid oder dem Chronic Fatique-Syndrom mit Chinesischer Medizin – ist Regelmässigkeit, viel Geduld und Ausdauer gefragt! Oftmals sind es keine Beschwerde-Bilder, die innert Kürze verschwinden.

Begleitung in der Menopause

Begleitung in der Menopause

Oft höre ich – wenn ich das gewusst hätte, wäre ich früher gekommen!
Denn plötzlich fühlt sich alles anders an. Frau versteht und kennt sich nicht mehr. Das Leben steht Kopf. Alles staut sich. Und frau weiss eigentlich gar nicht so recht warum.

Die Menopause bringt viel an Veränderung. Denn ein wesentlicher Lebensabschnitt geht zu Ende. Und ein neuer steht an der Schwelle. Und natürlich muss da auch der Körper und der Geist mitkommen, sich verändern und anpassen.

Oft sind es neben emotionalen Schwankungen vor allem Stauungen und Blockaden im Körper, die diese Übergangszeit mit sich bringt. Sie zeigen sich in der Zunahme des Körpergewichts, dem Gefühl von Aufgedunsen-Sein, einem Schweregefühl in den Gliedern, einem ‘Sich-nicht-mehr-Wohlfühlen-in-seiner-Haut’, Brustspannen, unspezifischen Körperschmerzen oder Schlafproblemen. Von den Hitzewallungen gar nicht zu sprechen, die den Alltag und den Schlaf erschweren.

Im Laufe des Lebens nimmt aus Sicht der TCM die Substanz des Blutes stetig ab. Die stetige Abnahme des Blutes führt schliesslich zu einem natürlichen Yin-Mangel, der sich mit der Abänderung im Ausblieben der Monatsblutung zeigt. Wenn der Yin-Mangel zu gross ist, kann das Yang, das den Gegenpol zum Yin bildet, vom schwindenden Yin nicht mehr kontrolliert werden und schiesst auf. Dies kann sich in Unruhezuständen, Hitzewallungen, Schlafstörungen und emotionalen Schwankungen zeigen.
Das Yin und das Yang bilden eine Einheit. Sie ergänzen sich gegenseitig, indem sie einen Gegenpol zueinander bilden und sie auch gegenseitig kontrollieren.

Akupunktur als regulierende und harmonisierende Methode kann da oft schon recht viel bewirken und Einiges wieder ins Lot bringen. Und Schröpftherapie wirkt wunderbar entstauend und lösend.
Neben der Therapie mit Akupunktur sind bei menopausal bedingten Hitzewallungen und Schlafstörungen meistens zusätzlich Chinesische Arzneimittel nötig, die das Gleichgewicht von innen heraus wieder herstellen.

Verdauungsschwäche und ihre Ursachen

Verdauungsschwäche und ihre Ursachen

Angeboren? Teilweise ja. Doch nur zum kleinen Teil. Denn unser Verdauungssystem steht in ganz direktem Zusammenhang zu unserer Ernährung und unseren Essgewohnheiten und muss daher ‘erworben’ werden. Da ist der Ansatz aus Sicht der TCM. Und was für ein powervoller! Keine Diäten, keine Verbote. Ein Umdenken und andere Ansätze, wie wir uns ernähren. Einfach umsetzbar im Alltag. Logisch. Und jeder, der sich darauf einlässt, merkts. Worte werden da unnötig.

Und gut gekaut, ist halb verdaut!

In der TCM hat die Ernährung einen hohen Stellenwert. Sie ist die Grundlage für die Bildung der Lebensenergie Qi. Denn woher sonst generieren wir Kraft und Energie für unsere vielschichtigen Prozesse im Körper? Über unser Essen. Eigentlich logisch, oder? Nur vergessen wir es allzu oft.

Natürlich müssen die einzelnen Prozesse im Körper rund laufen. Und manchmal kann es sein, dass das einer nicht tut und über die Ufer tritt. Und es nötig ist, direkt bei ihm einzugreifen.

Doch sehr oft ist es so, dass unsere Verdauungsschwäche daher rührt, dass sie einfach keine Kraft hat zu funktionieren, weil ihr nicht genügend Energie in Form von wertvoller Nahrung zugeführt wird. Wir sind müde, fühlen uns unwohl und schwer. Haben ein Völlegefühl. Unser Darm funktioniert nicht richtig. Wir haben Durchfall, sind verstopft. Blähungen oder Bauchschmerzen plagen uns. Manchmal wird ein Reizdarm-Syndrom diagnostiziert. Oft freieren wir.

Wenn wir es schaffen, aus diesem Kreislauf auszusteigen, fühlen wir uns anders. Leichter, befreiter. Eine gute Körperwärme stellt sich ein. Die Verdauung funktioniert. Und unsere Nahrung wird in die von unserem Körper benötigte Energie umgesetzt.

In der TCM bildet unser Verdauungssystem unsere Mitte. Eben darum, weil es mit der korrekten Umwandlung der Nahrung in Energie die Grundlage bildet für jegliche Prozesse im Körper.

So bildet unsere Mitte nicht nur die Grundlage zur Bildung der Qi-, Blut-, Yang- und Yin-Substanzen, sondern ist auch für die Bildung der Körperabwehr, unseres Immunsystems zuständig. Ungenügende Immunabwehr hat sehr häufig ihre Wurzel in der Ernährung.

Auf der mentalen Ebene ist unsere Mitte zuständig für klares Denken, Konzentration und Fokussiert-Sein. Bei einem Mangel fühlen wir uns müde und antriebslos und können uns schlecht konzentrieren.

Unser Verdauungssystem hat die Aufgabe Nahrung aufzunehmen, sie zu transformieren und am Ende Unnötiges wieder auszuscheiden. Eine starke Mitte heisst auch, gut zu sich schauen, sich nähren, Eigenverantwortung übernehmen zu können. Das Aufgenommene danach in einem weiteren Schritt so aufzuspalten, zu transformieren und zu resorbieren, dass es gut verwertbar wird, widerspiegelt oft auch unsere Fähigkeiten, wie wir mit dem Umgehen, was uns das Leben bereithält. Am Ende schliesslich gilt es, Unnützes wieder auszuscheiden. Das wird sichtbar in unserer Befähigung, uns von Dingen trennen zu können, die uns nicht mehr dienen, sie loszulassen und weitergehen zu können.

Die Funktionen der Verdauungsorgane können sich auch in unser Denken übertragen lassen: sich ständig Sorgen machen und Grübeln müssen, in wiederkehrenden Gedanken über Dinge haften bleiben, die gegeben sind und sich nicht ändern lassen, sind alles Verhaltensweisen, die unsere Mitte beinträchtigen und unser Verdauungssystem schwächen.

Ernährungsberatungen biete ich nicht einzeln an. Ich sehe sie als Teil einer Therapie zusammen mit Akupunktur und der Kräuterheilkunde.

 

Erschöpfung im Körper und im Geist

Erschöpfung im Körper und im Geist

Starke körperliche und geistige Erschöpfung, Depressionen und Burnout – all das sind Zustände, die in der Chinesischen Medizin oft dieselbe Wurzel haben.
Eine Erschöpfung kann sich auf körperlicher Ebene zeigen, doch sie kann sich auch in unserer Psyche, unserem Geist wiederspiegeln oder auf beiden Ebenen gemeinsam. Körper und Geist hängen zusammen, sie machen uns als Menschen aus und sind nicht voneinander trennbar.

Die Entstehung einer Erschöpfung kann mit langandauerndem Stress und Überarbeitung, ungenügend Erholung, einer schwierigen Lebenssituation, eigenen Verhaltensmustern, wie zu hohem Idealismus oder Leistungsdruck, psychischen Trauma, schlechter Ernährung oder auch begleitend zu schweren Krankheiten in Zusammenhang stehen.

Oft werden solche Überlastungen lange kompensiert. Menschen mit viel Idealismus, ausgeprägter Leistungsbereitschaft und Perfektionismus leiden oft darunter.
Nebst dem Erlernen seine eigenen Grenzen wahrzunehmen und anzupassen, kann Akupunktur und die Kräuterheilkunde der Chinesischen Medizin wertvolle Unterstützung sein in solchen Lebenssituationen.

Eine Erschöpfung an sich als Syndrom alleine ist zu undifferenziert und muss genauer betrachtet werden, um als generelle Diagnose zu gelten. Die TCM unterscheidet zwei Grundmechanismen in der Entstehung von Erschöpfungszuständen:
Die Grundlage einer Erschöpfung können Leere-Zustände sein. Die in der TCM essentiellen Substanzen sind Qi, Blut, Yang, Yin und die Essenz. Besteht ein Mangel einer solchen Substanz, kann Erschöpfung die Folge sein. Dann gilt es, diese Leere-Zustände aufzubauen. Die Chinesische Arzneimitteltherapie ist nebst Akupunktur hierfür die geeignete Therapiemethode.
Ein anderer Grundmechanismus können Fülle-Zuständen sein, die zu Erschöpfungszuständen führen können. In der Fachsprache spricht man dann auch von einer Stagnation. Stagnation bedeutet, dass Substanzen nicht zirkulieren können, sich anstauen und dabei Mechanismen entstehen , die zu Krankheiten führen. Substanzen die in Zusammenhang stehen mit Stagnation sind Qi, Blut, Flüssigkeiten oder Schleim.
Oft sind in einem Erschöpfungszustand beide Mechanismen vorhanden; ein Leere-Zustand und eine Stagnation.