Schröpfen löst Blockaden – die Schröpftherapie kurz erklärt

Schröpfen löst Blockaden – die Schröpftherapie kurz erklärt

Praktisch alle lieben sie – die Schröpftherapie! Sie bewegt, sie entlastet, lässt fliessen und nimmt Anspannung und Druck aus unserem Körper. Wird sie zum ersten Mal angewendet, fühlt sie sich oft etwas speziell und ungewohnt an, doch schnell merkt man, wie gut das Schröpfen tut und wie stark entspannend es wirkt.

Schröpfen ist eine Behandlungsmethode, die aus vielen Kulturen und Medizinsystemen bekannt ist. In der Traditionellen Chinesischen Medizin ist Schröpfen eine häufig angewandte Methode und heisst Bá Guàn; Bá steht für Saugen und Guàn für Gefäss.

Ein zentraler Punkt in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ist, dass Schmerzen und Blockaden dadurch entstehen, dass die Lebensenergie ‚Qi‘ nicht frei fließen kann oder das Gleichgewicht der Körperflüssigkeiten gestört ist. Durch die Schröpftherapie wird der Körper angeregt, die vorhandenen Blockaden zu lösen und einen freien Fluss der Lebensenergie wiederherzustellen.

Schröpfen funktioniert so, dass mittels Feuer ein Vakuum in Schröpfgläsern erzeugt wird und die Gläser danach auf die Haut aufgesetzt werden. Durch die Saugwirkung im Gewebe wird die lokale Durchblutung und die der inneren Organe angeregt, die mit den behandelten Hautsegmenten reflektorisch verbunden sind. Schröpfen regt zudem den Stoffwechsel an und aktiviert das Immunsystem. Es beseitigt tiefe Muskelverspannungen und Verhärtungen im Gewebe und wird zur Schmerzlinderung angewendet.

Durch die durchblutungsfördernde Wirkung wird es bei Durchblutungsstörungen, Müdigkeit und Schwächezuständen angewendet.
Bei Schmerzpatienten wirkt Schröpfen regulierend auf Nerven und Entzündungen ein. Es kommt daher bei verschiedenen Schmerzzuständen zum Einsatz wie akuten und chronischen Schmerzen, Kopfschmerzen und Migräne, Muskelverspannungen und Rückenschmerzen.
Häufig empfiehlt es sich bei Patienten mit psychosomatischen Problemen, Stresserkrankungen oder Depressionen.

Wie funktioniert Akupunktur?

Wie funktioniert Akupunktur?

Vielen ist Akupunktur ein Begriff, doch Akupunktur ist nur eine der fünf Methoden der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM). Die Kräuterheilkunde der TCM (auch Arzneimitteltherapie genannt), Tuina (Manualtherapie der TCM), die Diätetik (Ernährungslehre) der TCM und Qi Gong gehören ebenso dazu; zusammen machen sie das Medizinsystem der TCM aus.

Akupunktur ist die Methode aus der TCM, die im Westen am bekanntesten ist. Traditionell wird unter Akupunktur die Regulierung des Energie-Flusses im Leitbahnsystem, den Meridianen verstanden. Die Meridiane durchziehen unseren Körper wie ein Netzwerk. Sie verlaufen von der Körperoberfläche in die Tiefe und verbinden sich mit unseren Organen. Auf der Haut treten die Meridiane an Akupunkturpunkten an die Körperoberfläche. Es gibt eine Vielzahl an Meridianen: Die 12 Hauptmeridiane, 8 Ausserordentliche Meridiane und diverse Innere Meridiane. Der einzelne Meridian dient als Verbindung zwischen dem Akupunkturpunkt und einem inneren Organ oder einer anderen Funktionseinheit im Körper. Durch das Akupunktieren eines Akupunkturpunktes kann über den verbundenen Meridian ein bestimmtes Organ stimuliert und Organfunktionen beeinflusst werden.

Jeder Akupunkturpunkt hat seine eigene Wirkung. Er wird entsprechend der Diagnose der TCM gewählt, die die TCM-Fachperson zu Beginn einer Sitzung oder in der Erstanamnese eruiert. So hat zum Beispiel der Akupunkturpunkt Lunge 7 – der mit chinesischen Namen LIE QUE heisst und am inneren Handgelenk liegt – eine regulierende Wirkung auf den Lungen-Funktionskreis. Er wird bei Erkältungskrankheiten und Infekten eingesetzt. In der diagnostischen Fachsprache (was soviel bedeutet wie nach der Diagnose nach TCM) spricht man dann von einer Obstuktion (Verlegung) im Lungenfunktionskreis durch beispielsweise Lungen-Wind-Kälte.Der Akupunkturpunkt Lunge 7 hat in diesem Fall die Funktion Schnupfen, leichten Husten oder beginnende Halsschmerzen zu lidern.
Je nach Auswahl eines Akupunkturpunktes, erzielt die Behandlung eine andere Wirkung.
In einer Behandlung werden mehrere Akupunkturpunkte zusammen genadelt, die entsprechend der vorgängigen TCM-Diagnose ausgewählt wurden.

Akupunktur wird bei einer Vielzahl von verschiedenen Beschwerden eingesetzt. Hier alle aufzuzählen wäre endlos. Würd e man sich auf die wohl wichtigsten Bereiche von Beschwerden beschränken, könnte dies folgendermassen aussehen: Akupunktur kann eingesetzt werden bei Schmerzen aller Art, Problemen am Bewegungsapparat, nach Unfällen, bei Verdauungsproblemen, Stoffwechselstörungen, Unruhezuständen, Schlafstörungen, Schwächezuständen, gynäkologischen Leiden, stress- oder psychosomatisch bedingten Beschwerden, begleitend zur Schulmedizin in der Krebstherapie, in der Schwangerschaft und nach der Geburt.

Akupunktiert wird mit sterilen Einweg – Akupunkturnadeln. Sie sind haarfein und werden nach Gebrauch fachgerecht entsorgt. Oftmals ist der Einstich der Nadel kurz spürbar. Den meisten Patienten bereitet dies kein Problem. In der Regel ist es eher die Vorstellung, dass man mit einer Nadeln in das Gewebe sticht, die Probleme bereitet und nicht das Nadeln selbst. Oft höre ich auch, dass es eigentlich gar nicht so schlimm sei. Wer einmal eine erste Sitzung erlebt hat und den Ablauf kennt, verliert meist die vorgängigen Bedenken.