Starke körperliche und geistige Erschöpfung, Depressionen und Burnout – all das sind Zustände, die in der Chinesischen Medizin oft dieselbe Wurzel haben.
Eine Erschöpfung kann sich auf körperlicher Ebene zeigen, doch sie kann sich auch in unserer Psyche, unserem Geist wiederspiegeln oder auf beiden Ebenen gemeinsam. Körper und Geist hängen zusammen, sie machen uns als Menschen aus und sind nicht voneinander trennbar.
Die Entstehung einer Erschöpfung kann mit langandauerndem Stress und Überarbeitung, ungenügend Erholung, einer schwierigen Lebenssituation, eigenen Verhaltensmustern, wie zu hohem Idealismus oder Leistungsdruck, psychischen Trauma, schlechter Ernährung oder auch begleitend zu schweren Krankheiten in Zusammenhang stehen.
Oft werden solche Überlastungen lange kompensiert. Menschen mit viel Idealismus, ausgeprägter Leistungsbereitschaft und Perfektionismus leiden oft darunter.
Nebst dem Erlernen seine eigenen Grenzen wahrzunehmen und anzupassen, kann Akupunktur und die Kräuterheilkunde der Chinesischen Medizin wertvolle Unterstützung sein in solchen Lebenssituationen.
Eine Erschöpfung an sich als Syndrom alleine ist zu undifferenziert und muss genauer betrachtet werden, um als generelle Diagnose zu gelten. Die TCM unterscheidet zwei Grundmechanismen in der Entstehung von Erschöpfungszuständen:
Die Grundlage einer Erschöpfung können Leere-Zustände sein. Die in der TCM essentiellen Substanzen sind Qi, Blut, Yang, Yin und die Essenz. Besteht ein Mangel einer solchen Substanz, kann Erschöpfung die Folge sein. Dann gilt es, diese Leere-Zustände aufzubauen. Die Chinesische Arzneimitteltherapie ist nebst Akupunktur hierfür die geeignete Therapiemethode.
Ein anderer Grundmechanismus können Fülle-Zuständen sein, die zu Erschöpfungszuständen führen können. In der Fachsprache spricht man dann auch von einer Stagnation. Stagnation bedeutet, dass Substanzen nicht zirkulieren können, sich anstauen und dabei Mechanismen entstehen , die zu Krankheiten führen. Substanzen die in Zusammenhang stehen mit Stagnation sind Qi, Blut, Flüssigkeiten oder Schleim.
Oft sind in einem Erschöpfungszustand beide Mechanismen vorhanden; ein Leere-Zustand und eine Stagnation.